Archäologie in Unterwasserhöhlen

 

 

 

 

 

 

Foto rechts: Tobias Schmidt

 

Karstquellen und Wasserhöhlen üben seit jeher eine Anziehung auf den Menschen aus. Seit Menschengedenken sind sie als Wasserstellen Grundlage des Lebens und jeglicher Besiedlung. Aufgrund ihrer Wichtigkeit wurden sie häufig zu Plätzen der Verehrung. Ob in der Steinzeit, bei den Kelten, Römer oder im Mittelalter - Immer spielten Quellen eine wichtige Rolle in Kultur und Kult.

 

Daneben sind Quelltöpfe, wie auch Flüsse und Seen, "Abfalleimer der Geschichte". In ihnen wurde Unrat entsorgt und versenkt. Für die Archäologie haben sich somit wichtige Zeitarchive erhalten. Teils sind Funde durch die Lagerung in Höhlensedimenten und dem Wasser gut konserviert und erhalten. In Deutschland spielt die Unterwasserarchäologie bislang nahezu keine Rolle. Die meist schwierigen Arbeitsbedingungen, fehlende Qualifikation und beschränkte Finanzmittel sind der Grund dass dieses Spezialgebiet der Höhlentauchforschung hierzulande noch in den Kinderschuhen steckt.

 

In Deutschland sind die Forschungen im Blautopf und in der Wimsener Höhle zu nennen bei denen durch die Arbeit der Höhlentauchforschung interessante und wichtige Erkenntnisse zur Archäologie beigetragen werden konnten. Folgende Literatur gibt einen Überlick zu diesem Thema:

 

 

Literatur zur Archäologie - Blautopf


STRAUB, R. (2002): Spätmittelalterliche Keramikfunde aus dem Quelltrichter der Blautopfhöhle (7524/43) in Blaubeuren. - Mitteilungen des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher 48 (1): 18-19

  

  

 

STRAUB, R. (2005) Mittelalterlicher Glasfund aus dem Quelltrichter des Blautopfs / Blaubeuren.- Interne Mitteilungen der Höhlenforschungsgruppe Ostalb-Kirchheim e.V. (HFGOK) 24 (2005/3): 6-7

 

 

 

  

ARBEITSGEMEINSCHAFT BLAUTOPF (2009): Faszination Blautopf - Vorstoß in unbekannte Höhlenwelten; - Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern: 2009, 136 S.

(STRAUB, R . Archäologische Funde aus dem Blautopf: S. 15-17)

 

STRAUB, R., LEHMKUHL, A. (2009): Erwartet - nun auch aufgetaucht – Vor und frühgeschichtliche Schwertfunde aus dem Blautopf / Blaubeuren.- Interne Mitteilungen der Höhlenforschungsgruppe Ostalb-Kirchheim e.V. (HFGOK) 28 (2009/1)

 

  

 

Literatur zur Archäologie - Wimsener Höhle


STRAUB, R. (2006): Archäologische Funde aus der Wimsener Höhle (Kat. Nr.- 7722/01), Schwäbische Alb- Frühzeitliche Nutzung oder Quellenkult vor 3.200 Jahren. – Mitteilungen des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher 52 (2): 45-51

 

STRAUB, R., LEHMKUHL, A. (2009): Spätbronzezeitlicher Skelettfund aus der Wimsener Höhle, Schwäbische Alb, Baden-Württemberg.- Mitteilungen des Verbands der deutschen Höhlen-und Karstforscher 55 (3): 86-90

 



Wichtiger Hinweis:

Archäologische Funde aus Quellen und Höhlen sind Eigentum des Landes. Jegliches Graben und gezieltes Suchen in Quellen- und Höhlen bedarf der Genehmigung der zuständigen archäologischen Behörden. Ein einziges entnommenes Artefakt kann den Zusammenhang zu anderen Funden zerstören und das Verständniss der gesamten Fundsituation beeinträchtigen. Ein Zufallsfund sollte wenn möglich am Fundort belassen, idealerweise markiert und dokumentiert und umgehend die Behörden darüber informiert werden.  So kann entschieden werden ob weitere Untersuchungen und Maßnahmen zu Fundsicherung nötig sind. Nur durch die Meldung und Aufarbeitung jedes Fundes kann ein archäologischer Beitrag zum Gesamtverständniss  und zur Bedeutung der Fundstelle entstehen.


 

Denkmalschutzgesetze in Deutschland


 

  

 

 

 

 

Allemanisches und keltisches Schwert aus dem Blautopf nun im Badmuseum Blaubeuren 

 

 

Mittelalterlicher "Krautstrunk" - Nuppenbecher 15.-16. Jhdt. aus dem Blautopf

 

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